Unsere Stellungnahme zur Sanierung der Sport- u. Kulturhalle (12.08.2020)
Im Laufe der Diskussionen um eine Sanierung der SuK Mauer bewegte uns Grüne immer wieder und immer heftiger die Frage nach der Sinnhaftigkeit des am 18.11. 2019 mehrheitlich gefassten Gemeinderatsbeschlusses die Halle zu sanieren. Folgende Gründe sehen wir nach wie vor als ausschlaggebend für unsere Position: Die im Raum stehende Summe von mindestens 5,6 Millionen Euro (unter Umständen auch mehr) für die Maßnahme erscheint uns in Zeiten von vorhersehbaren finanziellen Durststrecken durch Corona fragwürdig.
Die Gemeinde Mauer erhält bei dem momentanen Entwurf einen Erweiterungsanbau mit fester Bühne und zusätzlichem Stauraum; eine Teilbarkeit der Halle; Fluchtwege nach gesetzlichen Anforderungen; Sanierung der Sanitärräume und Umkleide; Außenwände und neue Fenster gemäß gesetzlichem Energieniveau; neue Technik, Decke sowie Boden, Küchenausstattung.
Auch wenn die Halle neu verpackt und innen frisch gemacht wird, handelt es sich um ein Gebäude, dessen Lebenserwartung durch die Maßnahme lediglich um ca. 30 Jahre verlängert wird. Sie behält ihren Charakter.
Durch die Sanierung bleibt das Schwimmbad als großer möglicher Risikofaktor für weitere teure Maßnahmen der Instandhaltung erhalten. Der vorgelegte Entwurf geht darauf nicht ein. Durch die Sanierung vergrößern wir die Kapazität für große Veranstaltungen, die organisatorisch gestemmt werden müssen.
Durch die Sanierung wird energietechnisch das Mindestmaß erreicht, was spezielle Fördermöglichkeiten nicht ausschöpfen kann und sich auf die Jahre gesehen in höheren Unterhaltskosten ausdrücken wird. Bei der Sanierung gibt es noch Unwägbarkeiten (mögliche Schäden an der Tragkonstruktion und dem Fundament; der Pfahlgründung usw.), die zusätzliche Kosten verursachen können und beim momentanen Entwurf nur teilweise enthalten sind. Unabhängig davon gehen wir von einer auf Baustellen solchen Ausmaßes üblichen Verteuerung aus, die die Gemeindekasse zusätzlich belastet. Der Außenbereich (Schulhof / Parkplatz) passt zwar zur Baustelle, aber nicht zu einem generalsanierten Gebäude und ist momentan ausgeklammert bei den Berechnungen. Der Gewinn in puncto Sicherheit, Technik, Raum durch eine Sanierung wird von uns Grünen also nach wie vor kritisch gesehen.
Unsere Stellungnahme zur Einbringung des Haushalt 2020 der Gemeinde Mauer (Dezember 2019)
Sehr geehrterHerr Bürgermeister Ehret, Sehr geehrte Mitarbeiter*innen der Gemeindeverwaltung, liebe Koleg*innen des Gemeinderats, sehr geehrte Mitbürger*innen,
Wie bereits mehrfach von meinen Vorrednern ausgeführt wurde, beschäftigen wir uns heute mit der Herausforderung den Haushalt 2020 zu verabschieden.
Dabei handelt es sich um eine komplexe und verantwortungsvolle Aufgabe.
In diesem Zusammenhang herzlichen Dank an die Gemeindeverwaltung insbesondere an unsere Kämmerin, die das Zahlenwerk detailliert und übersichtlich aufgearbeitet hat.
Mit dieser Vorlage entscheiden wir über zukünftige Veränderungen beispielsweise
mit dem neuen Baugebiet am Karlsbrunnen,
der Gewährleistung straßenbaulicher Standards, deren Erhaltung und Unterbau, moderner Ausrüstung der Feuerwehr,
der Schule usw.
Aufgrund des erfreulichen Ergebnishaushalts 2020 bleiben diese Investitionen durchaus übersichtlich , auch wenn die Trendwende zu Veränderungen auf der Ausgabenseite in den kommenden Haushalten
eingeleitet sind.
Bei allen Entscheidungen , insbesondere bei denen,die langfristige Veränderungen mit sich bringen, stehen für uns als Grüne natürlich die Aspekte der Nachhaltigkeit und des bürgerfreundlichen,
sozialen Miteinanders besonders im Fokus.
Auf drei Positionen möchte ich etwas ausführlicher eingehen.
Das Neubaugebiet am Karlsbrunnen wurde sehr positiv aufgenommen und der Ortsteil Übersee wird mit der geplanten Verbesserung des Feld/ Radweges eine Aufwertung erfahren. Spaziergänger,
Radfahrer und vor allem Schulkinder werden von dieser Maßnahme profitieren und sich umweltfreundlich fortbewegen. Schön, dass (nicht nur junge ) Familien sich hier ansiedeln und eine Zukunft
aufbauen können und damit auch die Einwohnerzahlen weiter steigen lassen.
Jedoch sollten wir darüber hinaus weiterhin im Auge behalten, Wohnraum für sozial schwächere Personengruppen bereitstellen zu können. Mietwohnungen sind auch in Mauer begehrt und gesucht
und die Landesregierung unterstützt ganz aktuell gerade den sozialen Wohnungsbau im Ländle mit entsprechenden Fördergeldern .
Wir wünschen uns außerdem ein Leerstandskataster für Wohnräume und innerörtliche Baulücken, um gerade in Zeiten einer alternden Gesellschaft ein aktives Nachfolgemanagment für
Wohnungen und Häuser durch die Gemeinde unterstützen zu können. Da Mauer eine eher kleine Gemarkungsfläche besitzt, sehen wir Grüne die Ausweisung weiterer, neuer Baugebiete kritisch.
Die infrastrukturelle Verbesserung der Norbert - Preiß - Schule mit sukzessive neuem Mobiliar , modernen Medien , InnenSanierung im Hinblick auf energietechnische Standards, bedeutet eine
Verbesserung der Lehr -und Lernvoraussetzungen der Kinder in Mauer. Die in die Jahre gekommenen Gebäude der Grundschule haben eine Aufwertung verdient, die unserer familienfreundlichen
Kommune gut stehen wird.
Die Frage der Hallensanierung, Lebensverlängerung des Gebäudes um ca. weitere 30 Jahre, oder ein Neubau mit einer Lebenserwartung von 50-60 Jahren , hat uns Grüne sehr beschäftigt. Da
zu diesem Vergleich keine Daten erhoben wurden, also zu Lebenszykluskosten genauso wenig wie ein Vergleich zukünftiger Betriebskosten unterschiedlicher Förderkulissen usw.,
haben wir in der entscheidenden Gemeinderatssitzung vom 18.11.2019 gegen die Vorlage zur Sanierung der Halle gestimmt.
Das genauso in die die Jahre gekommene Hallenbad im Erdgeschoss der Halle ist in der momentanen Kostenaufstellung für die Hallensanierung überhaupt nicht aufgeführt und
berücksichtigt.
Die eingestellte Planungsrate für die Sanierung der SuK wird von uns Grünen deswegen als wenig nachhaltige Investition gewertet.
Aufgrund des hohen Lebensalters des Gebäudes und seiner bisherigen Umbauten, Anbauten und Abnutzung, vermuten wir hohe Kostenrisiken bei der Sanierung.
Für uns wäre ein Neubau auf dem Platz des alten Hauptschulhofes sinnvoller gewesen - eine moderne , nutzergerechte und vor allem nach neuesten energetischen Standards förderfähige Halle
-
bei gleichzeitiger Nutzung des alten Hallenbads .
Sämtliche im Haushalt aufgeführte Posten erscheinen wichtig und richtig für den Alltag in unserem Dorf. Die Gemeindeverwaltung geht pragmatisch, sparsam und übersichtlich vor.
In Zeiten des Klimawandels möchte ich jedoch abschließend noch einmal an die Enkeltauglichkeit jedes ausgegebenen Euros und Gestaltungswillen nur unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit
appellieren .
Wir stimmen dem Haushalt zu.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.
Gemeinderatssitzung 10. Juli 2019
Hier werden einige Mitglieder aus dem Gemeinderat verabschiedet und die neu gewählten Mitglieder "verpfichtet".
Ort: Aula der Schule // Beginn 19:00Uhr